„Die Lebendigkeit der Kirche hängt davon ab, sich ganz dem Evangelium zu öffnen“

Interview mit dem Prälaten des Opus Dei, Fernando Ocáriz, in Palabra.

Prälat Fernando Ocáriz mit Alfonso Riobó, dem Direktor von Palabra.

Alfonso Riobó // Palabra

Bischof Javier Echevarría hatte das Opus Dei von 1994 an geleitet. Nach seinem Tod wurde sein engster Mitarbeiter, der spanische Priester Fernando Ocáriz Braña, am 23. Jänner zu seinem Nachfolger gewählt und von Papst Franziskus zum neuen Prälaten ernannt. Etwa zwei Wochen später gab Ocáriz dem spanischen Magazin Palabra dieses ausführliche Interview.

Ziel war es, durch das Interview dem Leser die Persönlichkeit von Fernando Ocáriz näher zu bringen. So hatte man es vereinbart. Der neue Prälat des Opus Dei stellte sich zur Verfügung und überwand dabei seinen üblichen Widerstand, das Gespräch auf seine Person zu fokussieren. Eine gewisse Zurückhaltung ist typisch für seinen Charakter, auch die Nüchternheit im Ausdruck, zugleich ist er dabei herzlich und offen. Die Fotosession war für ihn eine unangenehme Pflicht, der er sich aber mit Humor unterzog.

Eine gewisse Zurückhaltung ist typisch für seinen Charakter, auch die Nüchternheit im Ausdruck, zugleich ist er dabei herzlich und offen.

Das Interview findet am Sitz der Prälatur Opus Dei in Rom statt, in jenem Gebäude, in dem schon der heilige Josefmaria Escrivá, der selige Alvaro del Portillo und zuletzt Bischof Javier Echevarría gelebt und gearbeitet hatten. Fernando Ocáriz lebt hier seit 50 Jahren, 1994 war er in die vorderste Leitungsebene des Werkes aufgerückt, als er zum Generalvikar ernannt wurde (ab 2014 war er Auxiliarvikar). Die Tätigkeiten des Opus Dei kennt er bis in die kleinsten Einzelheiten und handelt ganz in Übereinstimmung mit seinen Vorgängern.

Wir danken dem Prälaten für dieses erste so ausführliche Interview, knapp zwei Wochen nach seiner Wahl und Ernennung am 23. Jänner 2017.

Die ersten Jahre

Sie sind 1944 in Paris in einer spanischen Familie geboren. Warum lebten Sie in Frankreich?

Der Grund war der Bürgerkrieg. Mein Vater war beim Militär, auf der Seite der Republikaner. Er wollte nicht im Detail darüber reden, aber ich habe verstanden, dass sich ihm durch seine Position als Kommandant Gelegenheit bot, Menschen zu retten, und dadurch kam er innerhalb der republikanischen Armee in eine gefährliche Lage. Da er kein Parteigänger Francos war, dachte er, es wäre besser, nach Frankreich zu gehen; und so nützte er es aus, dass ein Teil des Heeres sich nahe der Grenze befand; dort ging er dann in Katalonien über die Grenze. Er war Militärtierarzt, hatte sich aber vorwiegend mit Forschung auf dem Gebiet der Tierbiologie beschäftigt. Er war kein Politiker, sondern vielmehr Offizier und Wissenschaftler.

Erinnern Sie sich noch an diese Zeit?

Alles, was ich aus dieser Zeit weiß, kenne ich nur aus Erzählungen. Als die Familie nach Frankreich ging, war ich noch nicht auf der Welt, und auch meine siebte Schwester nicht, die vor mir kommt. Meine zwei ältesten Schwestern habe ich nicht mehr gekannt; sie starben noch als ganz kleine Kinder, lange bevor ich geboren wurde. Die zwei Jüngsten, meine Schwester und ich, kamen in Paris zur Welt. Ich wurde im Oktober geboren, gerade einen Monat nach der Befreiung durch die amerikanischen und französischen Truppen des General Leclerc.

Wurde zu Hause über Politik gesprochen?

Ich habe keine Erinnerungen an Paris. Als wir schon in Spanien waren, wurde wenig davon gesprochen; es fielen eher vereinzelte kurze Bemerkungen über das Franco-Regime; sie fielen nicht positiv aus, aber auch nicht aggressiv. Jedenfalls steht fest, dass mein Vater und unsere Familie von da an ein friedliches Leben führten. Mein Vater bekam später wieder eine Anstellung in einem offiziellen Forschungszentrum in Madrid, das vom Landwirtschaftsministerium abhängig war. Dort arbeitete er bis zu seiner Pensionierung.

Und wie steht es mit der Religion? Kamen Sie über die Familie zum Glauben?

Von Zuhause, der Familie, bekam ich die Basis des Frömmigkeitslebens mit.

Ich bekam den Glauben im Wesentlichen durch die Familie mit, vor allem durch meine Mutter und die Großmutter mütterlicherseits, die bei uns wohnte. Mein Vater war ein sehr guter Mensch, stand aber damals dem Glauben ziemlich fern. Mit der Zeit kehrte er wieder zur religiösen Praxis zurück und wurde schließlich Supernumerarier des Opus Dei. Von Zuhause, der Familie, bekam ich die Basis des Frömmigkeitslebens mit.

Von Paris kehrten Sie nach Spanien zurück.

Ich war damals drei Jahre alt und habe nur mehr vage Erinnerungen, ein verschwommenes Bild von der Zugreise von Paris nach Madrid.

Wo haben Sie die Schule besucht?

Ich war in Areneros, einer von den Jesuiten geführten Schule. Ich war dort bis zur Matura. Es war eine gute Schule, mit einer ziemlich strengen Disziplin. Zum Unterschied von dem, was ich von anderen Schulen aus dieser Zeit gehört habe, gab es in den acht Jahren, in denen ich dort war, niemals einen Jesuiten, der jemanden geschlagen hätte. Ich bin dankbar dafür. Ich erinnere mich noch an ziemlich viele Professoren, vor allem der letzten Schuljahre. Im letzten Jahr hatten wir in Mathematik einen Laien, einen Familienvater, der Castillo Olivares hieß, ein sehr wertvoller Mensch, den wir sehr bewunderten.

Begegnung mit dem Opus Dei

Sie haben in Barcelona Physik studiert. Warum sind Sie umgezogen?

Ich habe das erste Universitätsjahr eigentlich in Madrid verbracht. Es war das Jahr der Aufnahmeverfahren für die Universität („Selectivitad“), die Einführung für alle Technischen Hochschulen und naturwissenschaftlichen Fakultäten. Es gab nur fünf Gegenstände, die diese Studienrichtungen gemeinsam hatten: Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Geologie. In meinem Jahrgang waren sehr viele Studenten, mehrere Gruppen zu jeweils mehr als hundert Studenten.

Im ersten Jahr hatte ich Professor Francisco Botella [Universitätsprofessor, Priester und eines der ersten Mitglieder des Opus Dei] als Lehrer in Mathematik. Als er hörte, dass ich vom Werk war und Physik studieren wollte, sagte er: „Wie kannst du denn Physik machen? Warum nicht Mathematik? Wenn du Geld verdienen willst, dann musst du Ingenieur werden, aber wenn du dich für die Wissenschaft interessierst, warum willst du nicht Mathematik studieren?“

Als ich nach Barcelona ging, hatte ich mich schon dem Opus Dei angeschlossen. Ich wohnte im Studentenheim Monterols, studierte Physik und erhielt, wie alle, die sich dem Werk eingliedern, die erforderliche theologische und spirituelle Bildung.

Wann haben Sie das Opus Dei kennengelernt?

Schon als kleines Kind hatte ich in Gesprächen meiner älteren Brüder mit meinem Vater den Ausdruck „Opus Dei“ gehört. Das Wort war mir vertraut, obwohl ich keine Ahnung hatte, was es bedeutete.

Dort betete man, lernte, plauderte, und so wurde ich allmählich mit dem Geist des Opus Dei vertraut.

Als ich in der fünften Klasse Gymnasium war, ging ich in ein Zentrum des Opus Dei in der Calle Padilla Nr. 1, Ecke Serrano, weshalb es „Serrano“ hieß; es existiert heute nicht mehr. Die Atmosphäre und die Gespräche gefielen mir, aber wir hatten auch in der Schule spirituelle Veranstaltungen, und so ging ich nur ein paar Mal hin und hielt mehr nicht für nötig. Ich ging auch einige Male mit den Burschen von Serrano Fußball spielen.

Später, im Sommer 1961, nach dem Gymnasium und noch vor der Universität, lud mich mein älterer Bruder ein, einige Wochen mit seiner Familie zu verbringen. Er arbeitete dort als Schiffsbauingenieur in einer Werft in Cádiz. Ganz in der Nähe seines Hauses war ein Zentrum des Opus Dei, und ich ging immer wieder einmal hin. Der Leiter war Ingenieur im Marinebereich. Er ermunterte mich, meine Zeit gut auszunützen und: Er gab mir sogar ein Chemie-Lehrbuch zum Lernen! So etwas im Sommer zu machen – daran hatte ich noch nie gedacht! Dort betete man, lernte, plauderte, und so wurde ich allmählich mit dem Geist des Opus Dei vertraut.

Schließlich legte man mir nahe, ob ich nicht Berufung zum Werk hätte. Ich reagierte so wie viele und sagte: „Nein. Und wenn überhaupt, dann so, wie mein Bruder, der ein Familienvater ist.“ Ich schob das Thema auf, bis ich mich dann doch entschloss. Ich erinnere mich noch an diesen Moment: Ich hörte gerade eine Symphonie von Beethoven. Ich habe mich natürlich nicht wegen der Symphonie entschlossen, sondern es fiel zusammen: Dass ich sie hörte und mich nach reiflicher Überlegung und viel Gebet entschied. Nach ein paar Tagen kehrte ich dann nach Madrid zurück.

Prälat Fernando Ocáriz mit einer Familie in Rom.
Sie lieben also Musik?

Ja.

Welcher Komponist gefällt Ihnen am meisten?

Wahrscheinlich Beethoven. Aber auch andere, Vivaldi, Mozart…, aber wenn ich einen Einzigen auswählen muss, dann würde ich bei Beethoven bleiben. In den letzten Jahren habe ich allerdings sehr wenig Musik gehört. Da folge ich keinem fixen Plan.

Wie würden Sie diesen Entschluss, sich Gott hinzugeben, näher beschreiben?

Es gab keinen bestimmten Augenblick, an dem es zu einer „Begegnung“ mit Gott gekommen wäre. Das kam ganz natürlich, das ging schrittweise seit der Zeit von klein auf, als man mich beten gelehrt hat.

Es gab keinen bestimmten Augenblick, an dem es zu einer „Begegnung“ mit Gott gekommen wäre. Das kam ganz natürlich, das ging schrittweise von klein auf, als man mich beten gelehrt hat. Später dann, in der Schule, kam ich Gott allmählich immer näher und näher. Wir hatten dort Gelegenheit, täglich die Kommunion zu empfangen; ich denke, dass das zu meiner späteren, relativ raschen Entscheidung, mich dem Werk anzuschließen, beigetragen hat. Ich bat gerade einen Monat vor meinem 17. Geburtstag um die Aufnahme ins Werk, und schloss mich formell mit 18 Jahren an.

Was können Sie uns von den Jahren in Barcelona erzählen?

Ich war fünf Jahre in Barcelona, zwei Jahre als Bewohner des Studienzentrums, das ich vorher erwähnte, und drei Jahre als Teil des Leitungsteams des Studentenheimes. Ich habe dort die vier Studienjahre bis zu meinem Abschluss absolviert und unterrichtete dann noch ein weiteres Jahr als Assistent an der Universität. Ich habe wunderbare Erinnerungen an Barcelona, an die Freunde, an das Studium. Besonders erinnere ich mich an die Besuche bei Armen und Kranken, wie es im Werk Tradition ist. Wir selbst und viele andere Studenten, die dabei waren, merkten, wie sehr der Kontakt mit Armut und Leiden hilft, die eigenen Probleme zu relativieren.

Wann haben Sie den heiligen Josefmaria Escrivá kennen gelernt? Welchen Eindruck hatten Sie von ihm?

Es war am 23. August 1963. Wir waren in Pamplona im Studentenheim Belagua während einer Bildungsveranstaltung im Sommer. Wir hatten eine Zusammenkunft mit ihm, die sehr lange dauerte, mindestens eineinhalb Stunden. Er beeindruckte mich ungemein. Ich erinnere mich, dass wir dann untereinander darüber redeten, dass wir den Vater – wie wir den Gründer nannten – viel öfter sehen sollten.

Seine Sympathie und Natürlichkeit waren bemerkenswert. Er hatte nichts Feierliches an sich, sondern war sehr spontan und humorvoll, erzählte oft Geschichten und Anekdoten und sprach dabei über sehr tiefe Dinge.

Seine Sympathie und Natürlichkeit waren bemerkenswert. Er hatte nichts Feierliches an sich, sondern war sehr spontan und humorvoll, erzählte oft Geschichten und Anekdoten und sprach dabei über sehr tiefe Dinge. Es war eine bewundernswerte Synthese: Voll Einfachheit über Tiefgründiges zu sprechen.

Kurz darauf sah ich ihn noch einmal, ich glaube, es war ein Monat später. Ich verbrachte einige Tage in Madrid, und es traf sich, dass der Vater in Molinoviejo war; so kamen wir aus mehreren Orten dort zusammen, um ihn zu sehen.

Bei keiner dieser Gelegenheiten sprach ich persönlich mit ihm. Später dann, hier in Rom, natürlich viele Male.

Fünfzig Jahre in Rom

1967 sind Sie dann nach Rom gezogen…

Ich kam hierher, um Theologie zu studieren, und ich bekam auch ein Stipendium der italienischen Regierung, um während des Studienjahres 1967/68 auf der Universität La Sapienza Forschungen auf dem Gebiet der Physik zu betreiben. Ich konnte mich allerdings nicht sehr vertiefen und forschte nur das Minimum, was vom Stipendium vorgeschrieben war. Als ich hierher kam, hatte ich nicht ausdrücklich im Sinn, mich einer akademischen Laufbahn als Theologe zu widmen. Die Dinge nahmen ihren Lauf, ich hatte diesbezüglich nichts geplant.

Sie wurden 1971 zum Priester geweiht.

Ja. Ich wurde am 15. August 1971 in der Basilika San Miguel in Madrid geweiht. Der Bischof, der die Weihe vornahm, hieß Marcelo González Martín und war damals noch Bischof von Barcelona, kurz bevor er nach Toledo kam.

Im Spaß sagte man, wir wären in diesem Weihejahrgang vier Franzosen gewesen. Zwei waren echte Franzosen (Frank Touzet und Jean-Paul Savignac), dann kam Agustín Romero, ein Spanier, der schon seit vielen Jahren in Frankreich war, und schließlich ich; ich war in Paris geboren und hatte dort drei Jahre gelebt.

Ich kann nicht sagen, schon immer den Ruf zum Priestertum gefühlt zu haben. Als ich nach Rom kam, habe ich von Anfang an meine prinzipielle Bereitschaft dazu bekundet, später sagte ich dem heiligen Josefmaria ausdrücklich: „Vater, ich bin bereit, mich weihen zu lassen“. Er nahm mich beim Arm und sagte unter anderem, mehr oder weniger: „Du machst mir große Freude, mein Sohn; aber wenn es wirklich so weit ist, dann sollst du es in völliger Freiheit tun“. Soweit ich mich erinnere, fand dieses Gespräch in der Galleria de la Campana statt, nach einem dieser Treffen, die wir damals häufig mit ihm hatten.

Bekamen Sie nach der Weihe irgendeine pastorale Aufgabe in Spanien?

Nein. Drei Tage nach der Weihe feierte ich die Primiz in der Basilika San Miguel und kehrte dann gleich wieder nach Rom zurück. Ich hatte bei den apostolischen Tätigkeiten mit jungen Leuten in Orsini mitgeholfen, wo es damals ein Zentrum für Studenten gab, hielt christliche Bildungskurse und nahm an anderen Aktivitäten teil.

Als ich schon Priester war, half ich in Rom einige Jahre in der Pfarre San Giovanni Battista in Collatino im Tiburtino (Anm. Arbeiterbezirk in Rom) mit, und dann in der Pfarre Sant‘Eugenio; ich war für die priesterliche Betreuung mehrerer Zentren in Rom zuständig, sowohl für Männer als auch für Frauen, und arbeitete hier in den Büros am Zentralsitz. Also eine ganz gewöhnliche Laufbahn.

Es ist bekannt, dass Sie gern Tennis spielen. Wann fing das an?

Ich habe schon ziemlich früh in Barcelona mit dem Tennisspielen begonnen. Ein Italiener, Giorgio Carimati, der jetzt ein älterer Priester ist, brachte mir viel bei. Damals spielte er sehr gut Tennis; fast auf professionellem Niveau. Aber mit dem Tennis gab es einige Aufs und Abs, denn ich verletzte mich am rechten Ellbogen und war dann zeitweise mehr Radfahren. Jetzt versuche ich, weiter Tennis zu spielen, ich möchte jede Woche spielen, aber das ist nicht immer möglich, wegen des Wetters oder der Arbeit usw.

Spielen Sie richtige Matches? Um zu gewinnen?

Natürlich. In Bezug auf das Gewinnen hängt es davon ab, mit wem ich spiele.

Lesen Sie gern?

Der Geist des Opus Dei ist das Evangelium im gewöhnlichen Leben. Das kann man immer noch mehr vertiefen.

Ja, nur gibt es nicht immer Zeit dafür… Ich habe keinen Lieblingsautor. Ich lese gerne die Klassiker. Aus Zeitknappheit habe ich Jahre gebraucht, um einige dicke Bücher zu Ende zu bringen. Vor ziemlich langer Zeit zum Beispiel habe ich ein Jahr für Krieg und Frieden gebraucht. Ich musste viele theologische Schriften lesen, weil ich bis 1994 unterrichtete, und auch für die Glaubenskongregation musste ich viele theologische Themen studieren.

In Bezug auf die Theologie haben Sie zentrale Aspekte des Geistes des Opus Dei studiert, etwa jenen der Gotteskindschaft. Halten Sie die vertiefte Reflexion in diesen Punkten für wesentlich?

Auf diesem Gebiet wurde schon viel getan, es muss weitergehen und es bleibt vieles zu tun. Der Geist des Opus Dei ist, wie der Philosoph und Theologe Cornelio Fabro sagt, „das Evangelium ohne Glosse“. Es ist das Evangelium im gewöhnlichen Leben. Das kann man immer noch mehr vertiefen.

In diesem Sinn ist jetzt keine neue Epoche angebrochen, denn es ist schon sehr viel getan worden. Es genügt beispielsweise, die drei dicken Bände von Ernst Burkhart und Javier López Alltag und Heiligkeit in der Lehre des heiligen Josefmaria zu lesen.

In einem Artikel in dieser Zeitschrift haben Sie, als Sie über Bischof Javier Echevarría sprachen, den Ausdruck „dynamische Treue“ verwendet. Was meinen Sie damit?

Der Ausdruck „dynamische Treue“ ist nichts Originelles. Es geht um das, was der heilige Josefmaria ausdrücklich gemeint hat: die Art und Weise des Sprechens und Handelns kann sich ändern, und zugleich muss der Kern, der Geist, unantastbar bleiben. Das ist nichts Neues. Das eine ist der Geist, und das andere ist der materielle Ablauf, bei dem es unwesentliche Aspekte gibt, die sich im Laufe der Zeit ändern können.

Die Treue ist keine rein mechanische Wiederholung. Sie besteht darin, das Bleibende auf verschiedene Umstände anzuwenden.

Die Treue ist keine rein mechanische Wiederholung. Sie besteht darin, das Bleibende auf verschiedene Umstände anzuwenden. Oft ist es auch nötig, auch Unwesentliches beizubehalten, andere Male muss man es ändern. Aus diesem Grund ist die Fähigkeit, unterscheiden zu können so wichtig, vor allem, um die Grenze zwischen dem Wesentlichen und dem Unwesentlichen zu erkennen.

Prälat Fernando Ocáriz begrüßt Papst Franziskus kürzlich bei einer Audienz.
Welche Rolle haben Sie bei der Entstehung der Päpstlichen Universität Santa Croce gespielt?

Ich war nicht mit den juristischen oder institutionellen Angelegenheiten befasst. Ich war einfach einer der ersten Professoren. Ich war ziemlich lang Professor im Collegium Romanum vonSanta Croce gewesen, das mit der Universität von Navarra verbunden war. Von 1980 bis 1984 unterrichtete ich an der Päpstlichen Universität Urbaniana. Da ich die nötigen Publikationen aufwies, betrachtete die zuständige Autorität des Heiligen Stuhls meine Qualifikation als ausreichend, um direkt als ordentlicher Professor angestellt zu werden. Wir wurden damals zu dritt unter gleichen Bedingungen als ordentliche Professoren angestellt: Antonio Miralles, Miguel Ángel Tabet und ich.

Wer waren Ihre Lehrer auf Ihrem intellektuellen Werdegang?

In der Philosophie waren dies Cornelio Fabro und Carlos Cardona. In der Theologie könnte ich niemand Speziellen nennen. Der heilige Thomas von Aquin, der heilige Augustinus und später Joseph Ratzinger hatten auf mich einen großen Einfluss. Aber vor allem würde ich Josefmaria Escrivá nennen. Natürlich nicht im akademischen Sinn, sondern wegen seiner Tiefe und Originalität. Wenn ich jemanden in Bezug auf Theologie nennen müsste, so wäre es er.

Erinnerungen an drei Päpste

Wann haben Sie den heiligen Johannes Paul II. kennengelernt?

Bei einer dieser großen Versammlungen mit dem Klerus im Vatikan, zu Beginn seines Pontifikates. Später habe ich ihn noch bei vielen Gelegenheiten gesehen, und als ich Bischof Javier Echevarría begleitete, habe ich zusammen mit ihm und noch drei oder vier anderen Personen gegessen. Auch im Rahmen meiner Tätigkeit in der Glaubenskongregation habe ich noch zweimal mit ihm zu Mittag gegessen.

Das erste Mal hatten wir eine Arbeitssitzung in den päpstlichen Räumlichkeiten. Außer dem Papst waren noch der Staatssekretär, der Substitut, Kardinal Ratzinger als Präfekt und drei Konsultoren anwesend. Nach der Arbeitssitzung, die einige Zeit in Anspruch nahm, gingen alle ins Speisezimmer. Während des Essens sagte jeder der Reihe nach seine Meinung zu dem jeweiligen Thema. Währenddessen, und auch beim zweiten Mal, hörte der Papst hauptsächlich zu. Zu Beginn bedankte er sich mit einigen Worten für unsere Anwesenheit, und dann bat er Kardinal Ratzinger, er möge die Leitung der Sitzung übernehmen. Zum Schluss machte er eine konstruktive Zusammenfassung und Wertung dessen, was er gehört hatte.

Ich glaube, dass es beim zweiten Mal war, als er, nachdem er alles gehört und allen, die gesprochen hatten, gedankt hatte, seine Hand ans Herz legte und sagte: „Aber die Verantwortung trage ich“. Man konnte merken, dass diese Angelegenheit ihn besonders belastete.

Und wann haben Sie Benedikt XVI. kennengelernt?

Benedikt XVI. hörte viel zu. Er war nie derjenige, der die Unterredung von sich aus beendete.

Ich lernte Kardinal Ratzinger kennen, als ich 1986 zum Konsultor der Glaubenskongregation ernannt wurde. Später traf ich dann bei Sitzungen, wo wir nur wenige waren, ziemlich oft mit ihm zusammen. Viele andere Male ging ich wegen verschiedener Angelegenheiten zu ihm.

Erinnern Sie sich an irgendeine Anekdote im Zusammenhang mit diesen Treffen?

Etwas, dass ich immer an beobachtete, war, dass er viel zuhörte. Er war nie derjenige, der die Unterredung von sich aus beendete.

Ich erinnere mich an einige Anekdoten. Zum Beispiel an die berühmte Affäre Lefebvre, wo ich bei den Gesprächen mit dem französischen Bischof dabei war, wenn ich mich recht erinnere im Jahre 1988. An einem der Treffen nahmen Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation, Lefebvre selbst mit zwei Beratern und ein oder zwei weitere Konsultoren der Glaubenskongregation teil. Lefebvre hatte akzeptiert, nahm seine Zustimmung dann aber wieder zurück. Als ich einen Augenblick mit Ratzinger alleine war, brach es ihm aus tiefster Seele heraus: „Warum merken sie nicht, dass sie ohne den Papst überhaupt nichts sind!“

Als er schon Papst war, konnte ich ihn einige Male begrüßen, aber nicht wirklich mit ihm sprechen. Nach seinem Rücktritt habe ich ihn bei zwei Gelegenheiten gesehen, als ich Bischof Echevarría zu seinem jetzigen Wohnort begleitete. Er war sehr liebevoll, gealtert, aber geistig völlig wach.

Da Sie das Problem der Lefebvrianer angesprochen haben: Sehen Sie eine Lösung?

Seit den letzten theologischen Treffen, die vor kurzem mit ihnen stattgefunden haben, habe ich keinen Kontakt mehr, aber aus den Nachrichten höre ich, dass eine Lösung bald in Sicht scheint.

Wann haben Sie Papst Franziskus kennengelernt?

Ich habe ihn in Argentinien als Weihbischof von Buenos Aires kennengelernt. Ich begleitete damals Bischof Javier Echevarría. Im Jahr 2003 bin ich ihm wieder begegnet; er war schon Erzbischof und Kardinal. Er wirkte ernst, liebenswürdig und war den Menschen in ihren Sorgen sehr nah. Später hat sich sein Ausdruck verändert, jetzt lächelt er ständig.

Als er schon Papst war, bin ich ihm einige Male begegnet. Erst gestern erhielt ich einen Brief von ihm. Ich hatte ihm einen Brief geschickt und mich für meine Ernennung bedankt, dass er sie so rasch durchführte, und für die Aufmerksamkeit, dass er mir an diesem Tag ein Marienbild geschickt hat. Und er hat mit einem sehr schönen Brief geantwortet, in dem er mich unter anderem, wie immer, darum bittet, für ihn zu beten.

Prioritäten

An Ihrem ersten Tag als Prälat haben Sie drei vorrangige Bereiche für das Opus Dei genannt: die Jugend, die Familie und Notleidende. Beginnen wir mit der Jugend.

Es ist notwendig, die Bedingungen dafür zu schaffen, dass sich die Jugend tiefergehende Fragen stellt, die letztlich nur durch das Evangelium voll und ganz beantwortet werden.

In der Jugendarbeit des Opus Dei sehen wir, dass die heutige Jugend – zumindest ein erheblicher Teil der Jugend – sich großzügig den großen Idealen stellt, etwa wenn es um die Teilnahme an Aktivitäten für Bedürftige geht.

Zugleich scheint sich bei vielen jungen Menschen eine Hoffnungslosigkeit breit zu machen, weil es an Jobmöglichkeiten fehlt, weil sie in der Familie Probleme haben oder wegen einer Konsummentalität – oder wegen verschiedenster Abhängigkeiten, die diese großen Ideale verdunkeln.

Es ist wichtig, dass Jugendliche sich tiefe Fragen stellen, die letztlich nur durch das Evangelium voll und ganz beantwortet werden können. Eine Herausforderung besteht darin, sie an das Evangelium, an Christus heranzuführen und ihnen zu helfen, diese Anziehungskraft zu entdecken. Dort werden sie genügend Motive finden, um auf ihr Christsein stolz zu sein, um froh ihren Glauben zu leben und den anderen zu dienen.

Die Herausforderung besteht darin, ihnen mehr zuzuhören und sie besser zu verstehen. Dabei spielen die Eltern, die Großeltern und die Erzieher die Hauptrolle. Es ist wichtig, Zeit für die jungen Menschen zu haben, ihnen zur Seite zu stehen. Wir müssen ihnen unsere Zuneigung schenken, viel Geduld aufbringen, sie begleiten und auch wissen, wo sie Herausforderungen brauchen.

Was hat Ihrer Meinung nach Priorität in der Familie?

Das umzusetzen, was Papst Franziskus „das Herz“ von Amoris Laetitia genannt hat, das heißt, die Kapitel 4 und 5 des Apostolischen Schreibens über die Grundlagen und das Wachstum der Liebe.

In unseren Tagen ist es besonders wichtig, den Wert der Bindung wieder zu entdecken, die man mit der Ehe eingeht.

In unseren Tagen und Zeiten ist es besonders wichtig, den Wert der Bindung wieder neu zu entdecken, die man mit der Ehe eingeht. Es kann erstrebenswerter scheinen, ohne verpflichtende Bindungen zu leben, doch diese Haltung führt zu Einsamkeit oder Leere. Doch wenn man Verpflichtungen eingeht, heißt das, dass man seine Freiheit in den Dienst eines größeren und wertvollen Unternehmens stellt.

Den Christen schenkt das Sakrament der Ehe außerdem die notwendige Gnade für eine fruchtbare Bindung, wo es nicht nur um zwei Menschen geht, denn auch Gott hat daran Anteil. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Menschen helfen, die Sakramentalität der ehelichen Liebe wiederzuentdecken, besonders in der Zeit der Ehevorbereitung.

Der jetzige Prälat bei einer Reise nach El Salvador.
Auf den Pastoralreisen, bei denen Sie Bischof Echevarría begleitet haben, konnten Sie viele Initiativen zugunsten bedürftiger Menschen kennenlernen. Haben Sie die Not aus der Nähe gesehen?

Die Armut in der Welt ist sehr schmerzlich. In manchen Ländern gibt es einerseits Menschen auf hohem sozialem Niveau, Wissenschaftler, etc., aber gleichzeitig auch schreckliches Elend, und das alles lebt in den großen Städten nebeneinander. An manchen Orten findet man in einer Stadt, die Madrid oder London gleicht, nur wenige Kilometer weiter entfernt Stadtteile, die völlig verarmt sind, Elendsviertel um die Stadt herum. Die Welt ist natürlich anders an verschiedenen Orten. Was aber überall klar ist, ist die Notwendigkeit, den anderen zu dienen und die Soziallehre der Kirche zu verwirklichen.

Inwiefern stellen bedürftige Menschen eine Priorität für die Kirche dar – und damit auch für das Opus Dei als einen Teil von ihr?

Sie stellen eine Priorität dar, weil sie im Mittelpunkt des Evangeliums stehen, und weil sie von Jesus Christus in besonderer Weise geliebt werden.

Es ist es nötig, jedem Gläubigen der Prälatur und jedem Menschen, der mit ihren Apostolaten in Berührung kommt, entdecken zu helfen, dass das Leben des Christen untrennbar mit der Hilfe für die Bedürftigsten verbunden ist.

Im Opus Dei gibt es einen ersten Aspekt, der mehr das Institutionelle betrifft, nämlich die Initiativen, die die Gläubigen der Prälatur mit anderen Menschen ins Leben rufen, um auf konkrete Bedürfnisse zu antworten, die dort aufgetreten sind, wo sie leben und bei denen das Werk spirituelle Hilfe leistet. Einige konkrete Beispiele sind Laguna in Madrid, eine Initiative im Gesundheitsbereich, die sich um pflegebedürftige Menschen kümmert; Los Pinos, eine Bildungs- und Erziehungsinitiative in einem Randbezirk von Montevideo, die um die Förderung und Sozialisierung Jugendlicher bemüht ist; oder Iwollo Health Clinic, ein Ambulatorium, das Hunderten von Menschen im ländlichen Bereich Nigerias kostenlose medizinische Versorgung anbietet. Diese und viele ähnliche Initiativen sollten ihre Arbeit fortsetzen und wachsen, denn das Herz Jesu führt uns in diese Richtung.

Auf einer anderen, tieferen Ebene ist es nötig, jedem Gläubigen der Prälatur und jedem Menschen, der mit ihren Apostolaten in Berührung kommt, entdecken zu helfen, dass das Leben des Christen untrennbar mit der Hilfe für die Bedürftigsten verbunden ist.

Wenn wir uns umsehen, an unserem Arbeitsplatz, in der Familie, dann werden wir sehr viele Gelegenheiten entdecken: einsame ältere Menschen, Familien, die finanzielle Krisen durchmachen, Arme, Langzeitarbeitslose, Kranke an Leib und Seele, Flüchtlinge… Der heilige Josefmaria verausgabte sich in der Sorge um die Kranken, weil er in ihnen den leidenden Leib Christi, des Erlösers sah. Deshalb pflegte er sie „einen Schatz“ zu nennen. Das sind die Dramen, die wir im täglichen Leben finden. Die heilige Mutter Teresa von Kalkutta sagte: „Man muss nicht nach Indien zu gehen, um die Menschen zu lieben und für sie zu sorgen. Man kann das auch in der Straße tun, in der man wohnt.“

Bischof Javier Echevarría und Fernando Ocáriz in Moskau mit zwei Missionarinnen der Nächstenliebe.
In unserer Gesellschaft stellt die Evangelisierung eine neue Herausforderung dar, und der Papst erinnert oft daran, dass die Kirche „hinaus gehen“ soll. Auf welche Weise folgt das Opus Dei dieser Einladung?

Der Papst ruft zu einer neuen Etappe der Evangelisierung auf, die von der Freude derer charakterisiert ist, die Jesus Christus gefunden haben, und die aufbrechen, um diese Gabe mit ihren Mitmenschen zu teilen.

Im Opus Dei haben wir die gleichen Schwierigkeiten wie alle anderen in der Kirche, und wir bitten den „Herrn der Ernte“, dass er „Arbeiter in seine Ernte sende“.

Nur der kann wirkliche Freude schenken, der mit Jesus Christus eine persönliche Erfahrung gemacht hat. Wenn ein Christ der persönlichen Beziehung mit Jesus Zeit widmet, dann kann er oder sie inmitten der ganz gewöhnlichen Beschäftigungen Zeugnis geben für den Glauben und anderen helfen, dort die Freude der christlichen Botschaft zu entdecken: der Arbeiter den Arbeitern, der Künstler den Künstlern, der Student den Studenten…

Wir Gläubigen des Opus Dei möchten – bei all unseren Fehlern – zum Aufbau der Kirche vom eigenen Arbeitsplatz aus, in der eigenen Familie… beitragen, indem wir uns anstrengen, das gewöhnliche Leben zu heiligen. Oft wird es um jene berufliche oder gesellschaftliche Milieus gehen, die bis dahin noch nicht die Freude der Liebe Gottes erlebt haben und die in diesem Sinne auch zu der Peripherie gehören, zu der wir gelangen müssen, einer nach dem anderen, Schulter an Schulter, unter Unsresgleichen.

Die Förderung von Berufungen ist ein echtes Anliegen der Kirche. Was würden Sie, ausgehend von der Erfahrung des Opus Dei, vorschlagen?

Im Opus Dei erleben wir die gleichen Schwierigkeiten, wie alle anderen in der Kirche, und wir bitten den Herrn, den „Herrn der Ernte“, dass er „Arbeiter in seine Ernte“ sende. Vielleicht besteht eine besondere Herausforderung darin, unter den Jugendlichen die Großzügigkeit zu fördern, die ihnen hilft zu verstehen, dass die Hingabe an Gott nicht nur Verzicht bedeutet, sondern auch eine Gabe ist, ein Geschenk, das man bekommt und das einen glücklich macht.

Hoffentlich fehlt im Leben eines Katholiken nie jene kleine, tägliche Gabe für den Heiligen Vater

Worin besteht die Lösung? Mir kommt in den Sinn, was der Gründer des Opus Dei sagte: „Wenn wir mehr sein wollen, dann sollten wir besser werden“. Die Lebendigkeit der Kirche hängt nicht so sehr von alten oder neuen Rezepten zur Organisation ab, als von der ganzen Öffnung auf das Evangelium hin, die zu einer Änderung des Lebens führt. Sowohl Benedikt XVI. als auch Franziskus haben daran erinnert, dass es vor allem die Heiligen sind, die die Kirche aufbauen. Wollen wir also mehr Berufungen für die Kirche? Dann müssen wir uns mehr anstrengen, um der Gnade Gottes persönlich zu entsprechen, denn Er ist es, der die Heiligung bewirkt.

Seit Ihrer Wahl haben Sie oft um Gebet für die Kirche und den Papst gebeten. Wie lässt sich im Leben der gewöhnlichen Menschen die Einheit mit dem Heiligen Vater fördern?

Sie wollen einen Rat von mir. Jeder, der Papst Franziskus persönlich begrüßen konnte – und seit dem Jahr 2013 werden das Tausende gewesen sein –, hat diese Bitte gehört: „Beten Sie für mich“. Das ist nicht bloß eine Phrase. Hoffentlich fehlt im Leben eines Katholiken nie jene kleine, tägliche Gabe für den Heiligen Vater, der eine große Last zu tragen hat: ein einfaches Gebet, ein kleines Opfer, usw. Es geht nicht darum, dass man schwierige Sachen sucht, sondern täglich Etwas, etwas Konkretes. Die Väter und Mütter möchte ich auch dazu ermuntern, ihre Kinder von klein auf dazu einzuladen, ein kurzes Gebet für den Papst zu sprechen.