Sozial- und Bildungswerke, die er gefördert hat

Im Laufe seiner Jahre an der Spitze des Opus Dei hat Bischof Alvaro del Portillo in vielen Ländern der Erde neue Sozialwerke und Bildungseinrichtungen, besonders für die Armen, angestoßen und vorangetrieben. Außerdem sorgte er dafür die Wirksamkeit bestehender Einrichtungen zu erhöhen. Hier eine Auswahl.

Centre Hospitalier Monkole, Kinshasa, Demokratische Republik Kongo

Das Zentrum in einem Außenbezirk von Kinshasa geht auf eine Reise Del Portillos im Jahre 1989 zurück. Er schlug einer Gruppe von Mitgliedern des Opus Dei vor zu prüfen, wie sie sich für das Gesundheits­wesen des Landes engagieren könnten. Damit entsprach der Prälat des Opus Dei einem Wunsch des damaligen Vorsitzenden der kongolesischen Bischofskonferenz, Kardinal Laurent Monsengwo. Heute führt Monkole über 50.000 Behandlungen bzw. Beratungen jährlich durch  mit den Schwerpunkten medizinische Versorgung und Sanitätswesen. Die medizinische Versorgung wird von Ambulanzen in den Armenvierteln Eliba, Kimbondo und Moluka in Kombination mit einem Krankenhaus geleistet, das über vier Fachklinken verfügt: Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Chirurgie, Innere Medizin und Kinderheilkunde. Im Sanitätswesen steht Gesundheitsaufklärung über Aids, Sichelzellenanämie, Malaria und Tuberkulose im Vordergrund. Dem Centre Hospitalier angeschlossen sind eine Krankenpflegeschule und eine Fortbildungszentrum für Ärzte. www.monkole.cd

Pontificia Università della Santa Croce, Rom

Die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz steht im Dienst der gesamten Katholischen Kirche. Schon der Gründer des Opus Dei hatte an eine Universität für kirchliche Studien in Rom gedacht. Bischof Alvaro del Portillo setzte 1984 als ersten Schritt das Centro Accademico Romano della Santa Croce in Gang, und Papst Johannes Paul II. erhob die Akademie am 9.Januar 1990 zu einer Päpstlichen Universität. Angeschlossen ist das Istituto Superiore di Scienze Religiose, das in erster Linie Religionslehrerinnen und -lehrer ausbildet. Inzwischen haben 6.000 Studentinnen und Studenten ihr Studium an den vier Fakultäten der Santa Croce abgeschlossen: Philosophie, Theologie, Kirchenrecht und Kirchliche Kommunikation (School of Church Communications). Bischöfe und Ordensobere aus zahlreichen Ländern schicken Seminaristen, Priester und Ordensleute zur Santa Croce, damit sie eine gründliche wissenschaftliche und geistliche Ausbildung erhalten. Der Absicht von Bischof del Portillo gemäß steht die Universität auch Naturwissenschaftlern, Philosophen, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern offen, um einen effektiven Dialog zwischen Glaube und Welt zu fördern. www.pusc.it

Escuela Agrícola Utz Samaj, Tecpán Chimaltenango, Guatemala

Wenige Monate nach dem verheerenden Erdbeben im Februar 1976 in Guatemala entstand auf Initiative von Bischof Alvaro del Portillo eine Stiftung, die zunächst das mehrheitlich indianische Dorf Sajcavilla im Departamento Sacatepéquez wiederaufbaute. Anfang der neunziger Jahre errichtete die Stiftung die Lehranstalt Utz Samaj in Tecpán, einer Kleinstadt im landwirtschaftlich geprägten Departamento Chimaltenango. Hier werden Landarbeiter vorrangig in Ackerbau, Gewächshaus-Kulturen, Vermarktung und humanen Werten ausgebildet. Ziel ist, dass möglichst viele Familien lernen gemeinschaftlich kleine Gemeinschaftsbetriebe zu gründen und zu führen. Bis jetzt haben gut 50.000 indianische Familien auf die eine oder andere Weise von Utz Samaj profitiert.

Colegio Eclesiástico Internacional Bidasoa, Pamplona, Spanien

Das Internationale Kirchliche Kolleg Bidasoa ist ein Priesterseminar unter Leitung der Prälatur Opus Dei, das der Heiligen Stuhl 1988 auf Initiative von Bischof Alvaro del Portillo errichtet hat. Die Alumnen sind Priesteramtskandidaten, die die jeweiligen Diözesanbischöfe zur Vorbereitung auf ihren Dienst in Pamplona studieren lassen. Bis 2011 empfingen 512 Seminaristen von Bidasoa die Priesterweihe. Sie gehören 160 Bistümern in 29 Ländern an. Zurzeit besuchen 93 Seminaristen aus 46 Bistümern bzw. 16 Ländern das Seminar und absolvieren zugleich ihr Studium an der Theologischen Fakultät der Universität von Navarra in Pamplona. ( www.ceibidasoa.org)

Colegio Lamatepec, San Salvador, El Salvador

Die Sekundarschule entstand 1981. Bischof Del Portillo kümmerte sich direkt um die Gründung und verfolgte ihre Entwicklung in den ersten Jahren sorgsam, unter anderem wegen des Bürgerkrieges, der El Salvador damals heimsuchte. Ein Ehepaar, das sich besonders für Lamatepec eingesetzt hatte, ermunterte Don Alvaro in Rom, stellvertretend für alle an der Schule Beteiligten, mit den Worten: „Wenn ihr euch um die Kinder der anderen kümmert, kümmert sich Gott um euch.“ Lamatepec hat heute 700 Schüler. Inzwischen haben 25 Jahrgänge den Schulabschluss gemacht. Zahlreiche Ehemalige arbeiten heute in verschiedenen Sozialwerken der Hauptstadt San Salvador. Lamatepec führt außer dem Schulbetrieb jährlich fünfzehn Förderungsprogramme für Unterprivilegierte durch.

Centro Educacional e Assistencial Profissionalizante Pedreira, São Paulo, Brasilien

Das Berufsbildungszentrum geht auf die Initiative einer Gruppe von Studenten und Berufstätigen zurück, die mit einem Sozialprojekt zur Entwicklung eines der sozialen Brennpunkte von São Paulo beitragen wollten. Die Wahl fiel auf die besonders schwierige Vorstadt Pedreira, die etwa 30 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt und eine hohe Kriminalität unter Jugendlichen aufweist, vor allem Gewalt- und Drogendelikte. Die Berufsschule Pedreira nahm ihre Arbeit 1985 auf. Zurzeit hat sie 580 Schüler. Insgesamt 6.000 haben ihren Schulabschluss gemacht und tragen sichtbar zur Entwicklung des Viertels bei. Neben dem Unterricht bietet die Schule Kindern zwischen zehn und vierzehn Jahren Grundkurse in Elektrotechnik und Informatik an sowie Jugendlichen zwischen fünfzehn und siebzehn Berufsbildungskurse in Informatik und Betriebswirtschaftslehre. Ein zweiter Schwerpunkt von Pedreira ist eine medizinische Ambulanz, die rund 7.000 Patienten im Jahr versorgt. ( www.pedreira.org)

Centro Educativo Técnico Laboral Kinal, Guatemala-Stadt, Guatemala

Die Technische Oberschule entstand bereits 1961, doch der Bau der jetzigen Gebäude begann erst 1985, nachdem Don Alvaro das Projekt persönlich vorangetrieben hatte. Kinal bietet 1.200 Jugendlichen zwischen zwölf und neunzehn Jahren, die aus weniger bemittelten Schichten kommen, eine erstklassige Sekundarbildung, kombiniert mit einer qualifizierten technischen Ausbildung, so dass sie mit dem Abschluss gute berufliche Chancen haben. Eine Abendschule bildet 800 Erwachsene aus, mehrheitlich zu Facharbeitern. Seit fünfzehn Jahren verlassen über 200 Abgänger die beiden Schulen mit einem Abschluss. ( www.kinal.org)

Ciudad de los Niños de Monterrey, Guadalupe, Nuevo León, Mexiko

Die Ciudad de los Niños  Stadt der Kinder  wurde 1951 von dem Priester Carlos Alvarez Ortiz gegründet und bis 1984 geleitet. Ursprünglich ein Waisenhaus für fünfzig Kinder, begann 1986 die Umstrukturierung zu einer Familienbildungsstätte. 1987 schlug Bischof Alvaro del Portillo einigen Angehörigen der Prälatur Opus Dei vor, die ethische und geistliche Bildung an der Bildungsstätte zu übernehmen. Inzwischen umfasst die Ciudad de los Niños mehrere Einrichtungen: zwei Schulen, ein Seminar für Elternbildung, eine Kirche und eine Ambulanz. Die Mädchen- und die Jungenschule verfügen zusammen über 1.330 Plätze von der Vorschule bis zur Kollegstufe und zählen bislang 2.600 Abgänger. Außer dem Unterricht werden jährlich 16.500 Tutorials (individuelle Beratungen) durchgeführt und monatlich 22.000 Mahlzeiten an Schulspeisung ausgeteilt. Am Seminar für Elternbildung nehmen 905 Familien teil. Die medizinische Ambulanz versorgt 7.000 Patienten im Jahr und organisiert in jedem Quartal eine regionale Kampagne zur Krebsvorsorge. ( www.ciudaddelosninos.edu.mx)

Collegio Ecclesiastico Internazionale Sedes Sapientiae, Rom

Sedes Sapientiae ist ein internationales Priesterseminar, das der Heilige Stuhl am 9.Januar 1991 errichtet hat. Auf ausdrückliche Bitten von Papst Johannes Paul II. hatte Bischof Del Portillo das Projekt in Gang gebracht. Seit Beginn haben gut 400 Seminaristen die Priesterweihe empfangen. Priesteramtskandidaten aus aller Welt werden von ihren jeweiligen Diözesanbischöfen zum Seminar Sedes Sapientiae geschickt und kehren nach Abschluss ihres kirchlichen Studiums in ihre Heimatbistümer zurück. Derzeit zählt Sedes Sapientiae neunzig Seminaristen aus 31 Ländern. Don Alvaro empfahl der Seminarleitung, besonderen Wert zu legen auf ein Klima gegenseitigen Vertrauens, der Freiheit, Ordnung und Mitbrüderlichkeit sowie auf eine Atmosphäre ernsthaften Studiums und tiefer Frömmigkeit. ( www.sedessapientiae.it)

Educar Asociación Cultural, Ixtapaluca Valle de Chalco, Staat Mexico, Mexiko

Bei einem Besuch in Mexiko sagte Bischof Alvaro del Portillo zu einer Gruppe von Mitgliedern und Freunden des Opus Dei, Mexiko-City brauche dringend ein leistungsfähiges Sozialwerk. Daraufhin taten sich sechs Unternehmer zusammen und gründeten 1991 in einem besonders schwach entwickelten Außenbezirk der Hauptstadt eine Jungen-und eine Mädchenschule. Der Name des Trägers, Kulturvereinigung Erziehen, ist Programm: Er verweist auf eins der Hauptprobleme von Mexiko, die qualifizierte Ausbildung seiner Landbevölkerung. Dazu leistet Educar seinen Beitrag durch Schulbildung auf Vor-, Grund-, Sekundar- und Kollegschul-Niveau. Die beiden Schulen haben zusammen 1.600 Schülerinnen und Schüler. Außerdem widmet sich der Lehrkörper aus 75 Personen um individuelle Beratung sowie technische bzw. handwirkliche Weiterbildung für 690 Elternpaare. ( www.educar.org.mx)

Asociación Uruguaya de Escuelas Familiares Agrarias

Der Uruguayische Verein für Familiengestützte Landwirtschaftschulen entstand 1970 mit dem Ziel die Befähigung von Landarbeitern und ihrer Familien zur Gründung und Führung selbständiger Kleinunternehmen zu fördern. 1980 konnte die Bürgerinitiative dann in der Ortschaft Juanicó eine erste Landwirtschaftsschule eröffnen. Anlässlich eines Besuchs der Schulleitung 1987 in Rom unterstrich Bischof Alvaro del Portillo die soziale Bedeutung ihrer Arbeit. Es gehe darum, so der Bischof, Zeichen für die menschlich Würde der Landarbeitet zu setzen und zugleich ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Inzwischen verfügt die Schule über geeignete Gebäude. Im Jahre 1999 kam eine zweite Schule hinzu, an der mittlerweile 54 Landfrauen ausgebildet werden. Insgesamt hat die Schulinitiative 485 Personen geholfen, eigene Familienbetriebe im ländlichen Raum aufzubauen.