Requiem in Wien: „Bischof Echevarrías Leben lehrt uns, Gott und den Mitmenschen zu lieben“

Regionalvikar Juza feierte das Requiem für Bischof Javier Echevarría, Prälat des Opus Dei, in der Wiener Peterskirche

Wien (16.12.2016). Der verstorbene Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarría, sei in seiner „Wachheit für die heutigen Herausforderungen der Weitergabe des Glaubens“ ein besonderes Vorbild gewesen, unterstrich Ludwig Juza, Regionalvikar des Opus Dei, in seiner Predigt anlässlich der Seelenmesse für Echevarría. Das Requiem, bei dem auch der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng sowie der Domdekan zu St. Stephan, Karl Rühringer teilnahmen, wurde am Freitag in der Wiener Peterskirche unter großer Anteilnahme von Mitgliedern und Freunden des Opus Dei gefeiert.

Bischof Javier Echevarría ist am 12. Dezember in Rom im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer Lungenetzündung gestorben. Noch im August 2016 war er in Krakau mit mehr als 6.000 Jugendlichen zusammengetroffen. Er habe keine Gelegenheit ausgelassen, um andere Menschen „mit der Liebe zu Gott anzustecken“, so Juza und „uns allen einen Aufbruch des Apostolates nahezubringen“, um auch jene zu erreichen, „die sich auch in unseren Breiten vom Glauben entfernt haben oder ihn nie richtig kennengelernt haben.“

Juza hat den Prälaten, der 22 Jahre lang als „guter und treuer Hirte“ an der Spitze des Opus Dei gestanden ist, persönlich gut gekannt: Sein Leben sei wie „eine Schule der Liebe“ gewesen, eine „authentische Anleitung, in aller Einfachheit und Natürlichkeit Christus und die Mitmenschen zu lieben“, schildert der Regionalvikar seine Eindrücke.

Papst Franziskus wies in seinen Kondolenzzeilen auf „das väterliche und großzügige Zeugnis seines priesterlichen und bischöflichen Lebens“ hin und dass Bischof Javier sein Leben hingegeben habe „im beständigen Liebesdienst an der Kirche und den Seelen“, zitierte Juza in seiner Predigt aus dem päpstlichen Brief.

Echevarrías einziges Bestreben sei es gewesen, wach zu sein, um Gott im Alltag, den Begegnungen, Aufgaben und Ereignissen zu entdecken und ihm zu dienen. Diese Gottesnähe spürte man in seinen Begegnungen mit den Menschen: „Wie viele andere hat es mich selbst immer wieder beeindruckt, wie er für die Menschen da war, zuhörte, sich ohne Eile unterhielt, Fragen stellte, sich genau erinnerte an Zusammenhänge, an Sorgen, Festtage oder familiäre Ereignisse der einzelnen, als jemand, der stets Aufmerksamkeiten und humorvolle Bemerkungen parat hatte“, erzählte der Regionalvikar. Kaum eine Begegnung mit Bischof Javier verging oder ein Brief von ihm blieb ohne eine Bemerkung zur Erneuerung dieser Liebe: „Dass ihr einander liebt!“

Bei seinem letzten Besuch in Wien im August dieses Jahres, auf der Rückreise vom Weltjugendtag in Krakau Richtung Rom, wollte er trotz dichten Zeitplans noch bei Maria Pötsch im Stephansdom beten. „Am Ende gelang es, es schien mir auch wie ein Abschiednehmen zu sein“, so Regionalvikar Juza. Bischof Javier war oft nach Österreich gekommen und stand in einer freundschaftlichen Beziehung zu Kardinal Franz König.

In Österreich begann das 1928 in Spanien gegründete Opus Dei seine Tätigkeit 1957 auf Wunsch von Kardinal Franz König. 1970 übertrug der damalige Erzbischof von Wien den Priestern des Opus Dei die Seelsorge der Wiener Peterskirche. Derzeit hat das Opus Dei in Österreich rund 400 Mitglieder, darunter 20 Priester. In Wien, Niederösterreich, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn betreut die Prälatur Bildungseinrichtungen für Berufstätige, Jugendliche und Familien. (Informationen: www.opusdei.at)